Ahmad Salah

Mein Name ist Ahmad Salah und ich bin 24 Jahre alt.

Ich komme aus Douma/Ost-Gouta in der Nähe von Damaskus die Hauptstadt von Syrien, dort habe ich angefangen Wirtschaftwissenschaft an der Universität Damaskus zu studieren, aber wegen des Krieges und weil ich mich für Menschenrechte gegen Assad einsetzte, musste ich mein Studium im ersten Semester abbrechen.

Ich half den Menschen nach den Bombardierungen und wurde dabei schwer verletzt, ein Bein habe ich verloren. Dennoch habe ich die Hoffnung nicht verloren, mein Studium weiter zu machen und mein Leben aufzubauen,  deswegen bin ich vor ungefähr  2 1/2 Jahren nach Deutschland gekommen und lebe hier inzwischen  als anerkannter Flüchtling.

Am Anfang hatte ich Angst, dass ich die deutsche Sprache nicht lernen kann und mich in die deutsche Gesellschaft nicht integrieren kann, aber nach und nach hat alles sich verändert .

Trotz der schlechten Lebensbedingungen in einer Flüchtlingshalle mit 130 Flüchtlingen verschiedener Nationalität habe ich gezielt gearbeitet.

Mit großen Willen lernte ich die ersten zwei Stufen (A1 und A2) der deutschen Sprache selbst.  In Kursen legte ich die Integrationsprüfung, und die notwendigen Sprachkurse ab, um mich an einer deutschen Universität zu immatrikulieren. Im Oktober fange ich mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung an Informatik zu studieren.

Ich unterstützte die anderen Flüchtlinge bei der Verständigung, da ich mit den Sozialarbeitern und den ehrenamtlichen Helfern mich auf Englisch verständigen konnte. Außerdem arbeite ich seit zwei Jahren ehrenamtlich als Moderator und Regisseur im freien Radio Wüste welle.

NewcomerNews heißt unsere wöchentliche Sendung und kümmert sich um die Probleme der Flüchtlinge . Dabei mache ich regelmäßig Interviews mit erfolgreichen Menschen, die den Flüchtlingen nützliche Tipps geben können.

Die Frage eines Kommilitonen Bei einer Informationsveranstaltung der Uni, „Warum bist du nach Deutschland gekommen?“, motivierte mich, diese Ausstellung zu konzipieren.

Ich hatte während und nach meiner Flucht den Kontakt zu Freunden In Douma/Syrien gehalten, die mir Informationen und Fotos schickten. Es ist mir wichtig, dass die Menschen in Deutschland über unsere Situation dort informiert sind und verstehen, warum viele von uns flüchten mussten. Wir wollen den Deutschen nichts wegnehmen, aber wir wünschen uns, ernst genommen und mit Respekt behandelt zu werden. Als Flüchtling fühlt man sich oft wie ein Angeklagter, als Last, als Problemverursacher. Tatsächlich aber sind wir Menschen in Not, die eine faire Chance verdient haben, in Deutschland gleich und frei mit allen anderen zusammen in Frieden zu leben.  Redet mit uns, nicht über uns. Diese Ausstellung soll dazu eine Möglichkeit bieten.

Ahmad Salah

Ahmad Salah